{"id":85013,"date":"2022-04-05T21:53:06","date_gmt":"2022-04-05T19:53:06","guid":{"rendered":"https:\/\/cowomen.com\/?p=85013"},"modified":"2022-04-05T21:53:09","modified_gmt":"2022-04-05T19:53:09","slug":"tragen-sie-unterwaesche","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/cowomen.com\/de\/tragen-sie-unterwaesche\/","title":{"rendered":"Tragen Sie Unterw\u00e4sche?"},"content":{"rendered":"

[vc_row row_height_percent=”0″ overlay_alpha=”50″ gutter_size=”3″ column_width_percent=”85″ shift_y=”0″ z_index=”0″][vc_column][vc_column_text]“Tragen Sie Unterw\u00e4sche?”<\/strong><\/p>\n

Hannah – Dezember 2018<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/a>Am letzten Freitag, 30.11.2018, war ich beim ersten Selbstst\u00e4ndigentag, den Freeliance organisiert hat. Olla sagte mir, dass ich doch unbedingt ein Thema f\u00fcr ein Barcamp vorschlagen sollte f\u00fcr all die anwesenden Frauen. Ich nannte es \u201eFemale Empowerment ohne Klischees \u2013 die besonderen Herausforderungen f\u00fcr Frauen und m\u00f6gliche L\u00f6sungen.\u201c Worauf sind wir in unserem Berufsleben \u2013 ob in Selbstst\u00e4ndigkeit oder als Angestellte \u2013 schon gesto\u00dfen, wie sind wir damit umgegangen, wie w\u00fcrden wir heute damit umgehen und welche Ratschl\u00e4ge haben die anderen Frauen f\u00fcr uns. Dazu tauschten wir uns in 45 Minuten aus.<\/p>\n

\u201eTragen Sie Unterw\u00e4sche?\u201c ist eins meiner Lieblingsbeispiele. Auch wegen der Reaktion der Frau, die es erlebt hat. Sie sa\u00df dabei als einzige Frau in einer Besprechung mit vielen wei\u00dfen M\u00e4nnern in Anz\u00fcgen (so viel zu der Freiheit von Klischees). Was glaubt ihr, h\u00e4ttet ihr gemacht? \u201eIch w\u00e4re schockiert gewesen\u2026 Ich h\u00e4tte vermutlich meine Bluse aufgemacht oder das Shirt hochgezogen und gesagt \u201aGleich hier?\u2018\u201c, sagten die Frauen am Freitag. Wie schlagfertig sind wir wohl in einer Situation, in der man nicht mit so einem heftigen Spruch rechnet?<\/p>\n

Du darfst direkt sein. Sag es ruhig!<\/u><\/strong> Was mir im vor allem beruflichen Umfeld oft passiert, ist, dass ich als arrogant oder zickig empfunden werde, weil ich sehr direkt und sachlich bin. Von Frauen wird ein Verhalten erwartet, das wir mal als weiblich sozialisiert bezeichnen und vor allem auf Harmonie und Gemeinschaft ausgerichtet ist. Weiche Umschreibungen, keine Verhandlungsst\u00e4rke und -h\u00e4rte. Ich bin noch dabei, das richtige Ma\u00df zu finden, direkt aber trotzdem freundlich zu sein, ohne weich zu wirken. Und immer h\u00f6flich bleiben \u2013 egal wie man zur\u00fcck feuert. Auch wenn der andere es nicht ist. \u201eDo it anyway\u201c, bleib deinen Werten treu.<\/p>\n

Als gute Strategie ist hier zum Beispiel vorher anzuk\u00fcndigen, dass man nun sehr sachlich und direkt sprechen wird. Dann wei\u00df mein Gegen\u00fcber schon, was sie*ihn erwartet und kann es einsortieren. In den meisten F\u00e4llen. “Ich werde meine Meinung ganz direkt zum Ausdruck bringen. Ich werde so konkret wie m\u00f6glich sein.” Gut ist es auch, wenn man erkl\u00e4rt, weshalb man so antwortet und hierbei auf die Werte abzielt: “Ich sehe das als eine Frage der Ehrlichkeit und Integrit\u00e4t, deshalb ist es wichtig f\u00fcr mich, klar zu sein, wo ich stehe.”<\/p>\n

\u00dcbrigens finde ich Tara Mohr\u2019s Buch \u201ePlaying Big\u201c ganz gut, um mal zu schauen, wie wir eigentlich kommunizieren und was einfache Anpassungen bewirken und sie f\u00fchrt durch das Buch und gibt uns praktische Mittel an die Hand.<\/p>\n

Freitag h\u00f6rte ich dann: \u201eAber ich bin doch immer sachlich und direkt und habe keine Lust, um den hei\u00dfen Brei zu reden.\u201c Auch sie ist eher diejenige in den Gespr\u00e4chen, die das Gesch\u00e4ft zum Abschluss bringt und sich als den \u201ebad cop\u201c von beiden bezeichnen w\u00fcrde.<\/p>\n

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Rede weiter!<\/u><\/strong> Kennt ihr das, wenn ihr sprecht und ihr unterbrochen werdet, obwohl ihr \"\"<\/a>noch nicht fertig seid? Es gibt ja bestimmte Kommunikationsweisen und es gibt immer mal den Atemzug, der andeutet, dass man hier unterbrechen und antworten darf. Wenn man weiterreden w\u00fcrde, w\u00fcrde vermutlich keine weitere Aussage kommen. Aber dann gibt es eben die Situationen, in denen man eben noch nicht seinen Standpunkt genannt hat. Redet weiter\u2026werdet nur ein bisschen lauter. Aber redet einfach weiter. Auch die anderen Anwesenden merken, dass der Unterbrechende einen unpassenden Zeitpunkt gew\u00e4hlt hat. Dann noch ein kleines L\u00e4cheln nachsetzen, wenn man fertig ist. Das n\u00e4chste Mal wird man sicher nicht wieder unterbrochen.<\/p>\n

\u00dcbrigens: Wenn ihr nur ein klein bisschen lauter sprecht, macht ihr weniger \u201e\u00c4\u00e4\u00e4hm\u201c!<\/p>\n

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Bring nicht den Kaffee:<\/u><\/strong> Wir Frauen werden ja vermehrt dazu erzogen, gastfreundlich und zuvorkommend zu sein. Au\u00dferdem sehen wir ja auch oft, was anderen fehlt. (Hat hier irgendwer was \u00fcber Klischees gesagt?!) Aber bring nicht den Kaffee mit! Nat\u00fcrlich ist es freundlich und nett. Man will ja auch nicht eine Schreckschraube werden. Ich bin hier um geh\u00f6rt zu werden, weil das, was ich sage, verdammt gut und richtig ist. Und nicht um Kaffee zu bringen.<\/p>\n

Teamdynamik, M\u00e4nner und die Wichtigkeit der Netzwerke:<\/u><\/strong> Wir wissen, dass die Dynamik im Team uns stark macht. Entweder dadurch, dass man unterschiedliche Rollen annimmt, dass eine mehr mit dem Gegen\u00fcber \u201eklickt\u201c als andere. Und nicht zuletzt, weil man sich gegenseitig best\u00e4rkt, nachts noch telefoniert und sich beruhigt. Vorgehen f\u00fcr das Gespr\u00e4ch bespricht, die man dann vielleicht trotzdem nicht einh\u00e4lt.<\/p>\n

Wenn euch etwas oder ein Team hierf\u00fcr fehlt, dann holt es euch: Wenn ihr beruflich beispielsweise alleine unterwegs seid, ist ein Netzwerk, in dem ihr euch sicher f\u00fchlt, ebenso gut. Stellt die Gespr\u00e4che nach, bereitet sie vor, besprecht Strategien. Holt euch Feedback \u2013 vorher und nachher. Wir sind beispielsweise nur Frauen im Gr\u00fcnderteam und legen viel Wert darauf, uns immer mit m\u00e4nnlichen Mentoren und Coaches zu umgeben.<\/p>\n

Habt ihr mal probiert, die eher typischen Rollen unter euch im Team zu tauschen? Wir sind nach kurzer Zeit in die Rollen zur\u00fcck gerutscht, in denen wir uns wohler f\u00fchlen und die eben authentischer zu unserer jeweiligen Pers\u00f6nlichkeit geh\u00f6ren. Authentisches Auftreten ist nicht zu untersch\u00e4tzen. Wenn unser \u00c4u\u00dferes nicht mit unserem Innern \u00fcbereinstimmt, merkt die Person, die uns gegen\u00fcber sitzt, ebenso und f\u00fchlt sich unwohl, da etwas nicht stimmig ist, ohne immer zu wissen, was genau.<\/p>\n

Kennt ihr das Beispiel der Frauen, die nicht weiterkamen in Verhandlungen, beim Funding etc.? Sie haben kurzer Hand einen m\u00e4nnlichen Mitgr\u00fcnder erfunden, der dann aber zuf\u00e4llig bei den Terminen keine Zeit hatte. Pl\u00f6tzlich bekamen sie, was sie verlangten.<\/p>\n

Beim letzten Mal haben wir auch etwas probiert: Wir haben einen Mann an den Tisch gebracht. Nur mal hingesetzt, um zu schauen, wie sich die Dynamik ver\u00e4ndert. Ich glaube, der Mann sa\u00df zu weit weg. Aber deutlich war, dass sich unser Gegen\u00fcber nur mit Frauen wohler gef\u00fchlt hat. Aber an der jeweiligen Verhandlungsposition hat es nichts ge\u00e4ndert. Wir freuen uns also auf mehr Schritte mit diesem Partner.<\/p>\n

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\u201eTragen Sie Unterw\u00e4sche?\u201c<\/strong> Die Frau hat in die Runde geschaut, die anwesenden M\u00e4nner angeschaut und gefragt \u201eHalten Sie das f\u00fcr ein angemessenes Verhalten?\u201c<\/p>\n

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Empowered (wo)men empower women:<\/u><\/strong> Wir hoffen, wir m\u00fcssen \u00fcber diese Dinge irgendwann nicht mehr schreiben. Aber bis dahin: Lasst uns zusammen stark sein und jeden Tag etwas bewegen. Was sind eure Ideen dazu? Was ist euch schon passiert und wie habt ihr es gel\u00f6st? Oder wozu h\u00e4ttet ihr gerne einen Ratschlag? Schreibt uns an hi@CoWomen.com<\/a>[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row]<\/p>\n<\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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