Digital detox auf natürlichem Weg?

Hannah – September 2018

Ich liebe Technik, die den Arbeitsalltag effektiver unterstützt. Ich werde für mein Blackberry ja manchmal belächelt, wenn jemand nicht weiß, dass Blackberry mit dem sichersten Android läuft. Ich habe eine Smartwatch, mittlerweile schon die zweite.

Ich liebe meinen Laptop und wenn ich Taschen kaufe, prüfe ich immer zuerst, ob er reinpasst. Was anderes würde ich nicht mehr kaufen.

Als ich bei einem Freund die erste Smartwatch gesehen habe, war ich überrascht und fand, dass es das Leben ja nicht leichter macht, sondern man nur noch weniger loskommt von allem und es sich noch schneller dreht. Man hat gar keine Pause mehr. Mein Handy ist immer lautlos, es vibriert nicht mal, auch schon vor der Smartwatch war das so. Ich musste aber so oft drauf schauen und lasse es dauernd irgendwo liegen. Mit der Uhr bin ich entspannter, ich schalte alles schnell ab und ich kann mich darauf verlassen, dass ich wichtiges mitbekomme. …und sie lässt mein Handy übrigens klingeln, wenn ich es mal wieder nicht finde.

Ich habe keine Sorge, dass ich noch genug aus dem Leben um mich herum mitbekomme.

Ich suche mir Auszeiten und habe (noch?) keinen Zugang zu Yoga oder Meditation oder anderen eher langsamen Achtsamkeitsarten gefunden. Joggen mache ich alleine, um klettern zu gehen, bräuchten mein Mann und ich Babysitter und plötzlich kostet die Kletterstunde das Doppelte.

Also fahre ich mit meinem Mann und den Kindern nach Brandenburg direkt außerhalb von Berlin. Es gibt nur Wasser aus dem Brunnen, es gibt Strom und viele Spinnen. Unsere Jungs erleben hier die Natur, wir haben einen Sandkasten hingestellt.

Wenn wir ankommen, liegt die Stadt weit hinter uns. Auch weil viel improvisiert ist, weil wir jedes Mal wie im Urlaub einkaufen und uns überlegen, was wir grillen. Wir grillen alles, was geht. Auch Popcorn. 😉

Wenn wir dann im Garten arbeiten, vergessen wir alles um uns herum. Und ich freue mich sogar darüber, im Herbst die Blätter zu harken. Die ersten zehn Minuten zumindest. Im Winter machen wir den Kamin an und arbeiten im Garten, damit wir nicht frieren bis das Haus warm ist. Heißer Kakao schmeckt so gut vor dem Kamin.

Ich freue mich schon jetzt darauf, wie jedes Jahr kurz vor dem Advent, mit Freunden Lagerfeuer zu machen und Feuerzangenbowle zu trinken.

Und ja klar…CoWomen lässt mich auch da nicht los. Aber wenn ich mich drinnen mit CoWomen beschäftige, während mein Mann und die Jungs draußen einen Schneemann bauen, ist es das beste Gefühl!